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Bratislava Marathonam 03.April 2016
Gerit erichtet vom Bratislava Marathon....
Marathon No.9 diesmal in Bratislava gelaufen.
Anima Sana In Corpore Sano (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) die Anfangsbuchstaben jedes dieser Wörter stehen für einen bekannten Laufequipment Ausrüster und haben auch etwas mit meinem heutigem Bericht vom Bratislava Marathon zu tun. Grundsätzlich fing das Wochenende ganz gut an, habe mir am Freitag die Startnummern abgeholt; war mit dem Zug angereist, danach in den Autobus X13, der mich direkt zum Eurovea Einkaufszentrum (Expo und Startbereich) brachte.
Der Sonntag fing jedoch schon etwas eigenartig an; habe die Nacht durchgeschlafen – normal wache ich vor einem Marathon alle zwei-drei Stunden auf um meinen Wasserhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Nun gut; mit dem Zug wieder nach Bratislava; Problem: Bus X-13 fährt nicht – wegen dem Marathon eingestellt. Blick auf die Uhr – Start in etwas mehr als einer Stunde. Versuche mit den Wartenden ins Gespräch zu kommen scheitert; keiner kann Englisch oder Deutsch – ich verstehe kein Slowakisch, obwohl sich die Leute sehr gesprächig geben. Ab zum Taxistand; Taxler erklärt mir in gebrochen Englisch, hinter dem Bahnhof ist ein Shuttle zum Marathon; Im Laufschritt um den Bahnhof – kann den Shuttle nicht ausmachen. Nehme ein Taxi; Wucherpreis – 15 Euro für weniger als 5 Minuten Fahrt.
Endlich beim Start-Ziel Bereich angekommen; Umziehen, Gepäck abgeben, Aufwärmen; Irgendwie ist es diesmal anders; es fehlt die Aufregung – die Freude-die Gier endlich loslaufen zu dürfen. 10:00 Start zum 11. Bratislava Marathon. Anfangs noch gut unterwegs mit 5:15 – 5:20 brauchte ich für den ersten Fünfer um die 26 Minuten; passt, beim zweiten Fünfer war ein Besuch in der Pipibox von Nöten – schon 29 Minuten; den nächsten Fünfer wieder mit 26 Minuten; passt, danach sind meine Gedanken nicht mehr beim Lauf; überlegenach dem Halben aufzuhören; brauche für die 6 Kilometer zum Halben 35 Minuten. Als ich vor der Entscheidung stand: Aufhören oder Weiterlaufen, wählte ich die zweite Option und dies sollte sich bitter rächen. Den nächste Fünfer schaffte ich gerade mal in 30 Minuten Zuvor hatte mich schon der 4:00 Pacemaker überholt; ich hatte keine Kraft mehr mit ihm zu laufen; bei Kilometer 30 begegnete ich nach einer Schleife dem 4:30 Pacemaker, dem keine zwei Kilometer von mir trennten, beendete den Fünfer in 33 Minuten - Katastrophe; Gedanken über Abbruch; mich vom Marathon gänzlich zurückzuziehen; ich bin fertig und mit meinem Geist auch der Körper; Schmerzen in den Oberschenkeln und zeitgleich die Achillessehne; KM 36 – ich lief nur noch 6:30; durch meine gebückte Laufhaltung zusätzlich Kreuzschmerzen; ein kaputter Geist in einem schmerzenden Körper – keine Motivation – durstig schlage ich mich von Labe zu Labe; der letzte Fünfer – 37 Minuten was einen 7:30 Schnitt bedeutet – kann nicht einmal mehr die Läufer welche gehen einholen. Letzter Kilometer, ich laufe nahe an die 6:00 ran. Komme mit 4:16 erledigt ins Ziel; so schlecht war ich nicht mal zu meinem Marathondebut.
Wut und Enttäuschung über mich selbst; ich habe versagt. Ich habe nicht versagt, weil ich für den Marathon so lange brauchte; ich habe versagt, weil ich die Warnungen von meinen Geist und Körper nicht hören wollte. Geschehen genau auf diese Art und Weise Todesfälle beim Marathon? Die eiskalte Dusche weckten meinen toten Geist wieder zurück ins Leben; Apfel und Bier das gönnte ich mir. Busse fuhren noch immer keine, also Fußweg zum Busbahnhof um von dort zum Zug-Bahnhof zu gelangen.
Die neue Laufstrecke in Bratislava ist jedenfalls viel kurzweiliger als die alte es war, durch die vielen Richtungswechsel wurde ich gleichmäßig im Halsbereich durch intensive Sonneneinstrahlung gerötet. Teilweise klaffen Tellergroße Löcher im Asphalt, das Pflaster in der Altstadt wurde teilsaniert, dort wo es noch Altbestand war musste man genau achtgeben wohin man den nächsten Schritt setzte, manchmal standen die Kanaldeckel zentimeterhoch hinaus. Ich glaube, ich komme wieder.
PS: Mich vom Marathon gänzlich zurück zu ziehen war nur ein Hirngespinst; Ich bin schon für den Florenz-Marathon im Herbst angemeldet und mein 10. sollte doch etwas ganz besonderes werden.
Euer Gerit