« Alle Veranstaltungsergebnisse
Mostiman 2014am 13.July 2014
Gerit berichtet vom MostMan 2014:
Mostiman 2014 oder die doppelte Premiere.
Nun war ich nach meinem Mostimandebüt 2013 wieder nach Wallsee gekommen um die olympische Distanz in Angriff zu nehmen.
Anreise bereits am Samstag, mein Zelt am Wallseer-Campingplatz aufgeschlagen, verfolgte ich bei strahlenden Sonnenschein den Supaman Bewerb. Hier ging es für die Teilnehmer um 250m Schwimmen, 13km Radfahren und 3 km Laufen. Geschwommen wurde im Donaualtarm ohne Neopren bei 19,2°C Wassertemperatur. Gestartet wurde in Wellen, zuerst die Frauen, danach die Staffelschwimmer und erst einige Minuten später die Männer. Waren im Jahr zuvor noch etliche Teilnehmer mit Citybikes und Waffenrad ins Rennen gegangen, waren heuer bis auf zwei Mountainbikes nur Renn- und Zeitfahrräder unterwegs. Beim abschließenden Laufbewerb wurden die größtenteils heimischen Teilnehmer mit heftigen Applaus und Anfeuerungsrufen ins Ziel getragen. Bei der anschließenden Siegerehrung mit Pastaparty wurden besonders die ältesten Teilnehmer mit 65, 70 und 70+ gebührend gefeiert. Die Preise bei der abschließenden Tombola konnten sich sehen lassen, neben Tatoo-Gutscheinen wurden als Hauptpreise ein Trek Mountainbike und zwei Festina Tour de France Specialedition Armbanduhren verlost.
Der Sonntagmorgen begann recht freundlich, es war windstill und nur wenig bewölkt. Da der Start zum Mostiman erst um 11:00 erfolgte, konnte ich meine Utensilien in Ruhe herrichten. Die Sonne schien vom inzwischen strahlend blauen Himmel. Nach dem Einchecken in der Wechselzone ging es zum Racebriefing. Da die Wassertemperatur mit 19,4°C gemessen wurde, durfte bei uns der Neoprenanzug verwendet werden. Neben den altbekannten Tri-Regeln wurde bekannt gegeben, das es neben dem bereits bekannten Littering-Verbot also das Wegwerfen von Gegenständen und Müll beim Radfahren auch beim Laufen eine eigene Litteringzone eingerichtet wurde und nur in dieser die Gel-Päckchen und Trinkbecher weggeworfen werden dürfen. Ein Zuwiderhandeln wird mit Disqualifikation bestraft.
Das Schwimmen mit meinem inzwischen persönlichen Neoprenanzug bei einem Wettkampf wurde somit für mich zur Premiere. Eifrig wurde bereits abseits der Startzone eingeschwommen, so mischte ich mich auch darunter und um den Neo perfekt anzupassen, ließ ich das kalte Wasser beim Hals hinein, welches beim Heraussteigen über Arme und Beine wieder herausrann und so für perfekten Sitz der Gummihaut sorgte.
Pünktlich um 11:00 erfolgte der Startschuss für die Damen, es hatte inzwischen zugezogen und die zweite Startwelle von Junioren und Elite sammelte sich beim Startplatz für den Start um 11:20. Ein heftiger Platzregen ließ deren Start verzögern, man verschob um 5 Minuten. Die Damen waren inzwischen weit draußen im Donau-Seitenarm als der Regen noch heftiger wurde und auch noch ein zusätzliches Gewitter mit heftigen Donnergrollen begann. Wir standen wie die Pinguine am Strand und ließen sich den Regen auf den Kopf prasseln während die Damen bereits in die zweite Schwimmrunde gingen. Mir war trotz des Neopren kalt, da ich mir ja zuvor das kalte Donauwasser in den Neo hab rinnen lassen. Rundherum zuckten Blitze worauf der Veranstalter eine weitere Startverzögerung bekanntgab. Die Masse begab sich größtenteils zum Festzelt hinauf, wo wir zusehen konnten, wie sich in der Wechselzone unsere Rad- und Laufschuhe mit Regenwasser füllten.
Inzwischen waren die ersten Damen nach der 1500 Meter Schwimmdistanz in der Wechselzone eingetroffen und diese machten sich im leichter werdenden Regen auf die 38km Radstrecke. Als endlich die Freigabe zum Start gegeben wurde marschierte die Masse wieder runter zum Donaustrand. Mit 30-minütiger Verspätung starteten nun die Junioren und Elite Triathleten um 11:50 und eine Minute später die Staffelschwimmer. Ein weiterer Regenguss hinderte uns nicht daran endlich um 11:57 zu starten. Dies war meine Premiere zum Start in den ersten Regentriathlon.
Obwohl ich am Rand des Starterfeldes gestartet war, kam ich sogleich in das Gewühl der Schwimmer, was mich dazu veranlasste nach seitlich auszuweichen. Zwar konnte ich nicht Ideallinie zu schwimmen dafür aber kraulen ohne dass mir ständig jemand auf die Füße schlägt, bzw. ich auf andere aufschwimme. Bei den Bojen war wie zu erwarten ein heftiges Gerangel, welches sich aber rasch wieder auflöste. Die ersten 750 Meter mit Landausstieg absolvierte ich in 14:37, die zweite Schwimmrunde schaffte ich in knapp 15 Minuten. Über den neu eingeführten Schwimmausstieg rauf über ca. 100 Meter Laufweg zur Wechselzone stoppte Pentek meine Schwimmzeit in 30:33. Für mich ein Quantensprung, hatte ich im Jahr zuvor um 6 Minuten länger gebraucht. Mit dem Ausziehen des Neo und den Wechsel in die nassen Radschuhe verließ ich bei bewölktem Himmel den Wechsel auf die Radstrecke in 2:39. Die größtenteils gesperrte Radstrecke beginnt sofort mit einer ordentlichen Steigung, wo ein unglaublich motivierendes Publikum mithalf die Steilpassage zu meistern. Bei der ersten Abfahrt vom Marktplatz über eine lange und kurvige Straße hing ich noch in den Bremsen, da der Auslauf in einer Kurve mit Radfahrergegenverkehr endete. Mit leichtem Rückenwind und teilweise sonnigen Passagen kam ich zur zweiten Steilpassage, welche ich nur im ersten Gang auffahren konnte. Oben angelangt wurden wir Triathleten mit tosendem Applaus und Trommeltakten empfangen. Die steile Abfahrt fuhr ich leicht angebremst an und ließ im Auslauf das Rad rollen. Meine Handflächen waren vor Angst ganz nass. Zurück ging es dann mit leichtem Gegenwind nach Wallsee wo jeder Teilnehmer lautstark empfangen wurde. Mit einer Zwischenzeit von 42 Minuten über 19km radelte ich in die zweite Runde, diesmal jedoch mit mehr Elan und ohne Furcht. Beim ersten Anstieg in Wallsee bildete das tolle Publikum einen gerade mal Rennrad breiten Korridor, wo man mich mit Geschrei, Gehupe und Zurufen Richtung Marktplatz begleitete. Es war einfach nur geil, so müssen sich die Tour Fahrer am Tourmalet fühlen. Die erste Bergabpassage fuhr ich ohne zu bremsen, was mich ziemlich nahe im Auslauf an die Absperrung zum Gegenverkehr brachte. Richtung zweiter Steilpassage konnte ich einige Teilnehmer überholen, was mir zusätzlichen Auftrieb gab. Die lange Steilabfahrt fuhr ich ohne zu bremsen hinunter und überholte hierbei noch einen Teilnehmer. Es wurde die schnellste Radgeschwindigkeit, die ich je erreicht hatte, wegen fehlender Tachoanzeige schätzte ich meine Geschwindigkeit so zwischen 80 und 90 km/h ein. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich mit 1:22:27 für 38km in die Wechselzone ein. Rad abgestellt, in die nassen Laufschuhe hineingeschlüpft und noch ein Gel geht es mit einer Wechselzeit von 2:11 auf die Laufstrecke. Die Füße ein wenig bleiern komme ich nur langsam in Schwung. Dies sollte sich mit einer Endzeit von 51:00 für 10km bemerkbar machen. Beim Zieleinlauf wurde ich von der Ansagerin mit Namen und Clubzugehörigkeit unter Applaus der Zuschauer mittels Zielschleife für das Finisherfoto mit einer Zeit von 2:48:51 empfangen. Habe meine Vorjahreszeit um knappe 7 Minuten getoppt, knappe 6 Minuten beim Schwimmen und eine Minute beim ersten Wechsel. Zufrieden kann ich aber noch lange nicht sein, für die Radstrecke brauche ich viel zu lange und die Laufzeit muss ich locker unter die 50 Minuten Marke drücken können. Nun habe ich ja 365 Tage Zeit an mir zu arbeiten.
Nach Erhalt der begehrten Fin-Birn labte ich mich bei Alkfrei-Bier, Brötchen und Kuchen und führte noch das eine oder andere Gespräch. Die Siegerehrung mit zusätzlicher Landesmeisterschaftsehrung wurde mit der österreichischen Bundeshymne beendet.
Die abschließende Siegerehrung war wieder mit tollen Preisen gehalten: Aerohelme, Spiegelreflexkamera, Goldbarren, Gutscheine für Überflüge des Mostviertels mittels Heli und Segler, Neoprenanzug, eine All Inclusive Trainingswoche auf Lanzarotte und wie schon Samstags eine weitere Festina Tour de France Specialedititon.
Es war wieder einmal eine professionell geführte, tolle Veranstaltung, die ich mir für nächstes Jahr in meinem Triathlonkalender wieder vorgemerkt habe. Werde meine persönliche Bestzeit wieder unterbieten wollen, also ran ans trainieren es gibt noch einiges zu tun.
Euer Gerit