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Grazmarathonam 13.October 2013
Brigitte läuft ihren ersten Marathon.
Falls der Eindruck nicht getäuscht hat, ist es ihr sehr gut gegangen. Wir sind schon auf ihre Eindrücke und Erfahrungen gespannt.
Natürlich freuen wir uns auch auf Berichte der anderen Teilnehmer.
Hier ist Brigittes Bericht
Und jetzt auch Gabys Bericht:
Graz-Marathon – Bericht Nr. 2
Perfektes Marathonwetter. Erwartungsvoll. Riesige Freude, als wir am Start unsere Fangemeinde sehen: Gabi, Gerti, Helmut, Herbert und Johann. Traue mich erstmals, mit meinen Wettkampfschuhen eine Marathon zu laufen. Michael steht in Startblock 2 und gibt der Kleinen Zeitung ein Interview.
Video: Perfekte Bedingungen – https://www.kleinezeitung.at/allgemein/video/multimedia.do?action=showEntry_VideoDetail&project=462&id=361869
Brigitte und ich warten in Block 3. Brigitte ist am Start voll entspannt. Ihre Hosentaschen sind voll mit Gels – der Marathon kann kommen. Als sich unser Startblock in Bewegung setzt noch eine kurze Umarmung. Viel Glück. Dann stehen auch schon das erste Mal die Strasshofer an der Strecke. Das motiviert! Brigittes und mein Weg haben sich bereits getrennt. Ich versuche, mich an meinen geplanten Pace von 6:00 zu halten. Leider sehe den Ballon mit dem Pacemaker für 4:15 Stunden nicht. Es ist sehr kühl. Toll zum Laufen. Das Läuferfeld ist nicht zu dicht. Das eigene Tempo lässt sich auch auf den ersten Kilometern gut laufen. Nach dem ersten Wendepunkt Nord etwa bei km 8 sehe ich auf der anderen Straßenseite Brigitte laufen – lachend, brav im Plan, etwas vor der Pacemakerin für Endzeit 4:30 Stunden. Ein paar Kilometer weiter dann wieder der Fanclub. Schön euch zu sehen! Es geht weiter durchs gelb-rot-braun-belaubte herbstliche Graz. Viel Publikum in der Nähe der Innenstadt. Leute in den Schanigärten. Immer wieder kommt der Schlossberg mit dem Uhrturm ins Blickfeld. Ausreichend Labestationen. Habe diesmal eine neue Strategie: Halber Becher isotonisches Getränk, halber Becher Wasser, eine halbe Banane ausfassen – die wird allerdings erst vor der nächsten Labe gegessen, damit ich gleich wieder Nachtrinken kann. Halber Becher isotonisches Getränk, halber Becher Wasser, eine halbe Banane ausfassen ...
Nicht nur Johann fotografiert an der Strecke. Auch das WLC-Urgestein Hans Newetschny ist mit seiner Kamera unterwegs. Der Halbmarathon in 2:06:55 ist eigentlich eine Spur zu schnell. Ich war in der ersten Hälfte meist mit 5:50 bis 6:00 unterwegs, zwei Kilometer sind mir mit 5:45 passiert.
In der zweiten Hälfte ließ ich mir bei den Laben etwas mehr Zeit. Richtung Norden hinaus jetzt ein wenig Gegenwind. Sehe auf der Gegenseite Christa Rögner mit Tränen in den Augen. Sie humpelt. Nach der Wende kommt mir wieder Brigitte entgegen. Sie winkt mir zu, ist ganz locker und läuft noch immer an der Seite der Pacemakerin. Sehr diszipliniert (besser als ich)!
Und dann nach km 29 große Überraschung: Jutta und Franz stehen am Streckenrand! Bin total gerührt. Höre noch vage „Dem Michael geht’s auch gut!“ – ein kurzer Blick zurück, winken.
Ab km 31 bleiben meine km-Zeiten dann über 6:00. Ist trotzdem okay. Spüre jetzt das Tempo. Irgendwann überhole ich Christa. Wechsle ein paar Worte. Fersensporn. Sie kann nicht mehr laufen. Ist auf dem direkten Weg zum Ziel. Leichte Steigungen spüre ich jetzt – mein Pace wird langsamer. Ab km 35 kämpfe ich – Wille gegen Körper. Nach dem Wendepunkt Süd halte ich wieder nach Brigitte Ausschau. Tatsächlich: Sie folgt immer noch dem gelben Ballon und ist sichtlich lockerer drauf als ich. Obwohl ich langsamer geworden bin, überhole ich viele, die immer wieder gehen.
4 Stunden. Das Ziel ist in Sicht. Leider ist noch eine Extraschleife über den Hauptplatz zu laufen. Aber da stehen schon wieder die Strasshofer und überschlagen sich vor Begeisterung! Danke euch! Am Weg durch die Herrengasse dann noch viele Fremde, die anfeuern und meine Namen rufen.
Kurz vor dem Ziel bleibe ich dann noch mit meinem Schuh an einer Metallplatte im Asphalt hängen, ich stolpere, die Zehen schmerzen. Für einen Zielsprint reicht die Kraft nicht mehr. Aber immerhin bin ich den Marathon wieder einmal etwas schneller gelaufen. Pace 6:09 und 6 Minuten Verbesserung ist nicht die Welt –aber mich freut es.
Im Ziel bin ich zuerst einmal fix und fertig. Vor der Sackerlausgabe sitzt Josef Kolar vom ULT Deutsch-Wagram auf der Stufe, die auch für mich ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Aber die netten Mädels bringen das Sackerl zu mir. Eine Läuferin gratuliert mir – ich habe keine Erinnerung, ob ich auf der Strecke mal mit ihr geplaudert habe ... Wenige Minuten später ist auch schon Brigitte im Ziel - strahlend. Brigitte – ich bin total stolz auf dich!!!!!!!!
Ein großes Dankeschön an alle Fans – ihr seid super! Danke auch für die lieben SMS und die Fotos von Johann!
Gaby