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26. Int. Austria Triathlon Podersdorfam 24.August 2013
Gerit berichtet vom Halbdistanz Triathlon in Podersdorf:
Und so war ich dem Ruf des Podersdorfer Leuchtturmes wieder gefolgt und hatte mich am vorletzten Tag vor Anmeldeschluss noch zur Teilnahme entschieden. 135 Euro Startgebühr und noch 6 Eier Tageslizenz, da wollte ich die knappe 12 Euro für die Rücktrittversicherung nicht mehr aufbringen.
In der Woche vor dem Triathlon im Urlaub; habe mir am Dienstag durch schweres Heben einen Hexenschuss geholt – fauler Sack – warum muss ich auch alles auf einmal aus dem Keller tragen.
Wetterbericht versprach nichts gutes – Regen und Temperatursturz für das ganze Wochenende vorausgesagt. No pain, no gain – das Motto des Austria-Triathlon.
Ankunft Freitag am Campingplatz bei milden Temperaturen und Sonnenschein. Laut Auskunft der Campingplatzrezeption – Wassertemperatur 18° - Das Plantschen der Kinder im See und Selbsttest sagen mir: Wassertemperatur nahe 22°.
Rad Check-in ab 16:30 danach Race Briefing: Triathlon-Wettkampfrichter möchte das bis ca. 50 Meter vor dem Strand geschwommen wird – wer die Schwimmdistanz gehend oder hüpfend absolviert wird disqualifiziert!!! Beim Schwimmen ist der Neopren erlaubt, habe keinen persönlichen Neo, ausborgen wäre möglich gewesen – entscheide mich dagegen.
Schlaflose Nacht – zuerst quält mich mein Hexenschuss, der Schmerz fährt mir bis ins Rückenmark – endlich um halb zwölf eingeschlafen – ab ca. 03:00 betrunkene Jugendliche kichernd und jolend -04:00 – der Wecker läutet. Kalter Nord-Ostwind bläst mir um die Ohren, Frühstück: Wasser und Weißbrot mit Honig, danach Dusche und Einkleiden. 05:30 wieder beim Rad, Rad- und Laufschuhe zum Wechsel hergerichtet – Blick auf den See – starker Wellengang – Jacke schützt mich vor der Kälte – Hexenschuss schmerzt. No pain, no gain – das Motto des Austria-Triathlon.
06:30 – alles bewegt sich zum Leuchtturm – von den hunderten Startern haben in etwa 10 Teilnehmer keinen Neo an, ich bin einer davon – Wind bläst saukalt – ein Königreich für einen Neo! - halte mich mit Bewegung warm. Katja mein Schatz und Fan bindet mir ihren Vliespulli um die Hüfte – Hexenschuss beruhigt sich – 06:50 ab ins Wasser welches gar nicht so kalt – im Wasser ist es wärmer als draußen. Startlinie – das Wasser geht mir bis zum Nabel und die Wellen schlagen bis zur Brust. Der Hexenschuss lässt mich in Ruhe.
07:00 Start – aufgrund des Wellenganges im Zick-Zack-Kurs kraulend zur ersten Boje – Beobachtung : die meisten gehen und hüpfen durch den See. Ich und einige andere schwimmen. Bis zur zweiten Boje schlucke ich öfters beim seitlichen Einatmen Wasser – ich hätte Kotzen können, die Orientierung ist katastrophal, muss jedesmal nach ein paar Kraulzügen die Schwimmrichtung korrigieren. Nach der 2. Boje Richtung Ziel werde ich immer wieder zum Leuchtturm abgetrieben – Beobachtung : die meisten gehen und hüpfen durch den See – versuche bis zu den Bojen ab wann gehen erlaubt wäre zu schwimmen, streife schon mit dem Körper am Seegrund – 10 Meter vor den Bojen beginne ich in die Wechselzone zu laufen – bekomme Extra Applaus da ich scheinbar einer der wenigen war, der die gesamte Schwimmstrecke geschwommen war. Pentek-matte: katastrophale Schwimmzeit – brauchte mit 44:26 fast 5 Minuten länger als im Jahr zuvor – bin beinahe der Letzte der auf die Radstrecke geht - Demotivation – lasse mir beim Wechsel Zeit – dichte Bewölkung aber nicht mehr so kalt – beim Rad aus der Wechselzone schieben, quält mich wieder mein Rücken – könnte heulen vor Schmerzen - No pain, no gain – das Motto des Austria-Triathlon.
Beim Radfahren bleibe ich weitgehend schmerzfrei – der Trisuit trocknet schnell, mir ist nicht mehr kalt - es geht dahin – teilweise 40 mit Rückenwind – treffe auf Gerlinde Schneider vom LC Haferl - kurzer Nieselregen und der Wind wird schwächer – überhole auf die 90 Kilometer 75 Teilnehmer der Halbdistanz – Motivation steigt – vor dem Wechsel versuche ich in den Wiegetritt zu gehen, jedoch der Schmerz lässt es nicht zu – habe bereits Angst vor dem Laufen. Fahrt bis zur Linie – beim Absteigen fährt mir der Schmerz durch den Rücken – gehe beinahe zu Boden – schiebe mein Rad wie ein betagter Rentner zum Stellplatz – Wechsel auf die Laufschuhe dauert ewig – immer in Erwartung auf den nächsten Schmerzstoß – der Lauf bis zur Pentekmatte wird zur Tortur – einen halben Kilometer später habe ich plötzlich keine Schmerzen mehr – bringe auf die ersten Kilometer einen 05:20 Schnitt – ideales Laufwetter, wenig Wind und bewölkt - überhole im ganzen Lauf noch 54 Halbdistanzteilnehmer - kurzer Einbruch bei Kilometer 17 bis 19 – Schneider Gerlinde holt mich ein und gibt mir wieder Auftrieb und dank Walter laufen wir gemeinsam mit flottem Schritt ins Ziel. 05:46:34 - No pain, no gain – das Motto des Austria-Triathlon.
Zuerst ein süßes Busserl von meiner Kati und danach Erdinger Alkoholfrei, Gulaschsuppe und Kuchen zur Belohnung. Der Schmerz geht hoffentlich bald und mein Stolz wird bleiben.
Mit einer Endzeit habe ich mich gegenüber dem Vorjahr um ganze 3 Minuten verbessert und es ist sicher eine Zeit um 05:40 drinnen.
Drei Sachen habe ich dazugelernt: Man sollte nicht bei der Rücktrittversicherung sparen; der eiserne Wille kann stärker sein als der Schmerz; und als Triathlet sollte man einen eigenen Neoprenanzug haben; also dann – liebes Christkind, ich wünsche mir …
Habe gerade nachgeschaut, die Anmeldung für 2014 ist schon geöffnet – habe ich dein Interesse geweckt – bist du auch bald Tri?
Freue mich schon auf ein Wiedersehen mit meinen Lauffreunden, war die letzten Wochen immer wieder verhindert, aber nicht durch Schwimmen, Radfahren und Laufen, sondern war ständig irgendwo fressen und saufen.
Alles Liebe, euer Gerit