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MostiMan Triathlonam 20.July 2013
Gerit berichtet ausführlich vom MostiMan:
So war ich am 20.07. nach Wallsee gekommen um bei meinen ersten olympischen Triathlon zu starten. Schon die Anreise ließ erahnen wie hügelig die Radstrecke werden würde. Natürlich hatte ich mir zuvor Informationen über youtube und Bekannte geholt, bevor ich mich für diese Event gemeldet hatte. Nachdem ich mein Zelt am Wallseer Campingplatz aufgeschlagen hatte, holte ich mir erstmal die Startnummern welche nahe der Wechselzone ausgegeben wurden. Eifrig waren die Teilnehmer des Supaman dabei, ihre Räder einzuchecken. Nachdem ich dem Treiben einige Zeit zugesehen hatte, nahm ich ein Bad im Donaualtarm wo ja der Schwimm-Wettbewerb stattfindet. Für den Supaman war eine Schwimmstrecke von 250 Meter vorgesehen, die Wendepunkte wurden durch zwei rosarote Pyramiden sichtbar gemacht. Deutlich waren die Spuren des Hochwassers zu sehen, welches vor ca. 6 Wochen Wallsee heimgesucht hatte und das schwerste Hochwasser seit über 500 Jahren gewesen war.
Zum Einstimmen sah ich beim Supaman Bewerb zu. 250m Schwimmen, 13km Radfahren und 3km Laufen; diese Distanzen hatten die vielen Teilnehmer zu absolvieren. Am Start waren neben Topathleten mit Spitzenmaterial auch Athleten die rein zum Spaß mit Citybikes und einer sogar mit einem uralten Steyr-Waffenrad teilgenommen haben. Nach dem Wettkampf ging es zur Siegerehrung mit Pastaparty und anschließender Tombola, wo als Hauptpreis ein Giant Mountainbike zu gewinnen war. Um 22:00 war Nachtruhe angesagt.
Am nächsten Morgen nach relaxender Morgendusche und einem Frühstück aus Wasser, Toastbrot und Honig ging ich daran, meine Utensilien für den Wettkampf herzurichten. Erstmals ist es mir gelungen nichts zu vergessen, somit konnte ich entspannt mein Rennrad einsatztauglich machen, die Box für die Wechselzone bestücken, den Trisuit anziehen und die Schwimmbrillen samt Badekappe am Körper verstauen. In der Wechselzone wimmelte es schon ordentlich von Wettkampfteilnehmern. Mit Startnummer 152 hatte ich einen sehr guten Platz für mein Rad ergattert und ich hatte genügend Zeit mir mein Platzerl so gemütlich wie nur möglich einzurichten. Mehrmals ging ich den Wechsel Schritt für Schritt durch, nur um ja nichts zu vergessen.
Um 10:00 hieß es dann für alle „Raus aus der Wechselzone“ und ab ins Zelt zur Wettkampfbesprechung. Neben den bekannten Regeln und Verboten wurde auch bekannt gegeben, das erstmals beim Mostiman aufgrund der Wassertemperatur von über 23°C, die 1500 Meter ohne Neopren geschwommen werden müssen. Na toll; Hatte mir extra einen Neo um 45 Euro Leihgebühr ausgeborgt und auch das Anziehen, Schwimmen und flotte Ausziehen geübt. Na was solls, vielleicht brauche ich das Geübte irgendwann einmal. Mir war`s wurscht, einige Teilnehmer brachen in Geraunze aus, worauf der Organisator Bernhard Kellner dazu meinte: „Liebe Freunde, vielleicht arbeitet ihr einmal an eurer Wasserlage und schwimmt nicht nur mit dem PullBoy eure Längen hinunter“. Ein tobender Applaus der Mehrheit der Triathleten, so auch von mir, war ihm gewiss. Als Bernhard dann noch verkündete, dass jeder, der nach 45 Minuten noch nicht über die Pentek-Matte gekommen ist, aus dem Rennen genommen wird, wurde mir bewusst, das sich eine Tragödie wie beim heurigem 1/8-Man nicht mehr wiederholen darf.
Nach kurzem Einschwimmen, war es dann um 11:00 so weit, weit draußen am Donau-Altarm warteten die 2 rosa Wendepunkte. Vor mir stand Pfundner Herbert und bei brütender Mittagshitze starteten wir in Blöcken; Erster Block: Männer mit roten Schwimmhauben, zweiter Block Frauen mit orangen und Staffelteilnehmer mit blauen Schwimmhauben.
Die ersten Meter war ein furchtbares Gedränge, ich schlug ständig auf vor mir schwimmende Athleten und gleichzeitig wurde ich von hinten bedrängt, meine Sorge galt meinem Chipband, dass man mir herunterzureißen drohte, jedoch nach ca. 50 Meter löste sich das Gedränge allmählich auf und ich konnte mich voll auf meinen Kraulstil konzentrieren. In der Ruhe liegt die Kraft und so ging es in der 2-Zug-Technik immer wieder: Greifen-Ziehen-Drücken. Es machte ungeheuren Spaß, die Hände waren nicht mehr bleiern und mein Blick auf die erste rosa Pyramide verriet mir, dass ich auf Idealkurs unterwegs war; um die erste Wende war wieder ein großes Gedränge, welches sich aber sehr schnell wieder auflöste und ich weiter auf Ideallinie zur zweiten Boje unterwegs war. Nach der zweiten Pyramide dann Blick zum Strand, wo mit einem kurzen Landausstieg die ersten 750 Meter absolviert sein würden. Kurz vor diesem Landausstieg überholten mich die ersten Mädels, die einige Minuten nach uns gestartet waren. Durch wadentiefen Schlamm und mit Hilfe helfender Hände kam ich aus dem Wasser und sprang voll motiviert in die Fluten mit einer Zwischenzeit von 17:33 in die zweite Runde; Offenbar etwas zu früh, denn der Sprung ging voll in den Schlamm; tat aber nicht weh. Was dann folgte, war Genuss pur; mit einer Ruhe und Selbstmotivation „Griff-Zug-Druck“; Alle paar Züge zur Kontrolle ob der Kurs passt, schwamm ich auch diesmal Ideallinie direkt auf die Pyramiden zu. Nach 35:23 war ich aus dem Wasser gestiegen, doch momentmal meine Schwimmzeit wurde doch mit 36:45 gemessen? Klar, die Pentek-Matte war am Eingang zur Wechselzone gelegt und um dorthin zu gelangen musste noch eine ca. 200 Meter Strecke über einen Hügel wie es der Strasshofer Rodelberg ist, erklommen werden. Meine Beine waren schwer und das Laufen fiel mir gar nicht leicht.
Am Rad angekommen wurden zuerst einmal die Füße getrocknet und Socken angezogen; diese paar Sekunden mußten sein, hatte ich mir doch in Schönkirchen eine Blase getreten oder gelaufen; so dann noch die Radschuhe an, ein Gel samt kräftigen Schluck Wasser, Startnummernband, Helm und Radbrille auf und ab mit dem Rad aus der Wechselzone hinaus über die Matte; Zeit für meinen Wechsel: 3:18; und rauf auf den Sattel. Gleich nach ein paar Meter steigt die Straße ordentlich an, so dass ich in einen kleinen Gang schalten musste. Weiter über eine kurze Gerade ging es weiter hinauf und diesmal noch etwas steiler; in den kleinsten Gang geschalten erklomm ich im Wiegetritt unter heftigen Beifall und Musikbegleitung auch diesen Anstieg um kurz darauf den dritten Anstieg zu meistern; auf der Geraden durch Wallsee bis zur ersten Abfahrt mit vielen markierten Gefahrenstellen (Kanaldeckel und dergleichen unter Straßenniveau) ging es mit Gegenwind zur nächsten Steilpassage und die hatte es wirklich in sich; nicht endend wollend im 1. Gang erklomm ich wieder unter Beifall und Trompetengehupe auch diese Steigung. Die Transpiration stieg mit jedem Meter und die Sonne schien unbarmherzig herunter. Nach einer kurzen Geraden kam dann eine unglaublich lange und teilweise sehr steile Abfahrt. Da ich in einem dichtem Teilnehmerfeld unterwegs war (Windschattenfahrverbot ist bergauf und bergab aufgehoben), musste ich ständig bremsen da ich aufgrund meines Körpergewichtes immer schneller als die anderen war und die Anderen bei der Abfahrt sehr unsicher wirkten, wollte ich auch nicht überholen. Und so kam es das ich am Ende der Abfahrt mit 64km/h in die lange Gerade kam. Mit Rückenwind ging es dann geschwind zurück nach Wallsee um in die zweite Radrunde zu fahren. In der zweiten Radrunde wirkten die tollen Zuschauer noch viel mehr auf mich ein, gleich zu Beginn lief ein Mann bergauf neben mir her und schrie auf mich ein: „Gemma, tritt eine, glei bist oban“. Auf der zweiten steilen und langen Passage brannten dann schon meine Oberschenkel; so wechselte ich immer wieder in den Wiegetritt um diese zu entlasten und so war es geschafft, so dass ich die zweite Abfahrt mit weniger Leidensgenossen viel flotter abfahren konnte; diesmal hatte ich im Auslauf eine Geschwindigkeit von 74km/h erreicht; übrigens mein absoluter persönlicher Geschwindigkeitsrekord. Wiederholt mit Rückenwind fuhr ich in Wallsee in einer Zeit von 1:22:31 für 38km ein. Den Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke absolvierte ich in 2:04.
Inzwischen war es unglaublich heiß geworden, die 10km Laufstrecke führte teilweise bergab und bergauf über Schotter, Feldweg und Asphalt über 3 Runden, welche sehr kurzweilig waren mit insgesamt 6 Labestationen, wo ich mir jedes mal einen Becher Wasser über den Kopf leerte um mich gegen Sonnenstich zu schützen. Ein rotzfrecher kleiner Junge beschüttete mich begeistert mit vollen Wasserbechern, was mir gar nicht gefiel, da dadurch mein Anzug und somit alsbald die Schuhe watschelnass waren. Aber was solls, der Knabe hatte seinen Spaß und ich war sowieso schon auf der letzten Runde. Mit einem Schnitt von 5:05 kam ich mit einer Endzeit von 2:55:31 ins Ziel.
Mein Endergebnis ist wahrlich nichts Aufregendes 296ter von 337 Starter wenn man die Staffel mitrechnet, ich freue mich jedoch riesig mein Ziel unter 3 Stunden zu finishen erreicht zu haben. Abschließend verfolgte ich noch die Siegerehrung. Was mich am meisten bewegte, war die Siegerehrung des einzigen Teilnehmers in der Kategorie M-70, Pfundner Herbert. Seine Leistung wurde mit langem stehendem Applaus gewürdigt. Zur abschließenden Tombola wo als Hauptpreis ein Neoprenanzug um knappe 500 Euro verlost wurde blieb ich nicht mehr, sondern begab mich voll relaxed auf dem Heimweg. Nicht nur das es ein echt geiles Rennen mit supertollen Publikum war habe ich in der Vorbereitungsphase zu diesem Triathlon eine neue Leidenschaft entdeckt: das Kraulschwimmen; ein wenig an der Schwimmtechnik gefeilt ist hier noch einiges drinnen. Hochmotiviert blicke ich in die Zukunft und freue mich schon auf den nächsten Wettkampf.
Liebe Grüße, euer Gerit