Ein packendes Rennen in Lassee!

  • 5. April 2018

…  Nennen wir es unentschieden. 

Das Podestgemetzel! Wie man sich innerhalb von 6 Stunden körperlich zerstören kann konnte man am 17.3 Live in Lassee mit verfolgen. Rein theoretisch sollte man meinen als Ultralauferfahrener nicht diesen Fehler zu machen, doch ja auch uns passierts mal. Wir nehmens Sportlich. Den Zuschauern hats gefallen. 🙂 

Vom Start an Weg setzte sich Tom Neuwirth aus NÖ und meinerseits auf ein packendes Rennen ab. Gemeinsam mit Thomas  haben wir bereits um den ersten Platz mit einer Geschwindigkeit von 3 Minuten 45!! Auf den Kilometer gestartet. Das sind teilweise 15km/h aufwärts welche weit über den AUT Rekord über hinaus gegangen wären. Für Unbeteiligte gilt zu Sagen der AUT Rekord wäre ein 4 Minuten 11er Schnitt gewesen. 

Bzw. umso noch genauer zu verdeutlichen bei tiefsten Winter in einem FordFiesta einzusteigen und einfach volle Pulle drauf losfahren ist nicht sonderlich gut für den Motor wenn man ihn nicht vorher erstmal in ruhe vorheizt.

Dies konnte also nicht Gut ausgehen. Für beide Seiten nicht. Nach knapp 4 Stunden hat der Körper gestreikt, danach begann der Kampf. 🙂 Sowohl bei Tom als auch bei mir begann ein kleiner Leidensweg. So musste ich ab und an auch gehen was bei so einer Distanz bei mir eher nicht so oft vorkommt. Thomas war immer rund 200 Meter vor mir. 

Zusätzlich hatte ich natürlich den Nachteil meiner Bandscheibe. Wobei mein MIMIMI abgestellt wurde und wohlwissend versuchte damit umzugehen. Es kostete lediglich nur mehr Zusatzkraft die ich natürlich lieber in ein flüssigeren Laufstil hätte einbringen wollen. Ich habe es mir auch so angewohnt nicht nur auf dem Asphalt sondern auch sehr oft in der Wiese zu laufen. Der Nachteil war das ich oftmals auch die Ideallinie verlassen musste und ich dadurch mehr gelaufen bin als wie es tatsächlich war. Dafür war der Vorteil halt doch höher das es angenehmer war für den Rücken. 🙂 

Ab und an gönnte ich mir eine kurze Streckung der Wirbelsäule. Dann ging es prompt auch wieder weiter. Ja nicht auskühlen. Es hatte ja dann doch nur 1-2 Grad und etwas Wind. Doch dann begann ich einen blöden Anfängerfehler. Da ich das Gefühl bekam das mir mein linkes Beinchen eingeschlafen ist wollte ich auf einen noch stabileren Laufschuhwechseln. Nur blöd das der Zeitmessungschip in den Schnürrung festgebunden wurde. Mit kalten Händen Schuhbänder auf und zu Machen und dann noch einen Chip zu befestigen kostete mich knapp 12 Minuten. 12 Minuten die mich daran hinderten den Tagessieg und die 80km Marke zu knacken. 


„Aufgeben? Nachgeben? Allesgeben!“
Das Motto für Lassee!

 

 

Was tun wenn die Hände eingefroren sind –> Ab ins Haus- Kurz aufwärmen- Katze Füttern und den Chip befestigen. Stupsi miaute drauf los nichts ahnend das ich im Wettkampfmodus bin. Wie auch: Sie denkt primär nur ans Essen und Schlafen. Dies kostete mich zwar Wertvolle Zeit aber es hätte mir nicht viel gebracht mit einer lockeren Schnürrung zu laufen und dann erst wieder stehen zu bleiben. Da half es schon sehr zu warten bis einigermaßen Gefühl in den Händen wieder war. Auch Betreuer Rudi hatte mit den kalten Temperaturen so seine Probleme alles wieder fest zuzuschnürren. 

KM 60 

Ab hier an konnte ich schon hochrechnen wie der Verlauf des Rennens wohl aussehen wird. Die 80km waren nicht mehr so ganz realistisch aber man kann sagen was man will der Spaß war da und es ging wieder so einigermaßen gut voran.

Ich musste mir auch immer wieder daran erinnern das es für mich ein Wettkampf war, da die Strecke ja eigentlich meine Hausstrecke und Trainingsstrecke war. 🙂 Auch eine relativ schwere Kopfsache, auswärts fällts dann einem doch leichter, jedoch der Spaß in der eigenen Gemeinde zu laufen war definitiv Höher!  

Und es ging voran. Es setzte um 13:00 auch Schneefall ein.

„Leberkas Leberkas, wir geben Gas wir geben Gas!“
+Motivationssong für Lassee! 

 

Tja, die letzten 2 Stunden sind angebrochen. Die 3 Stundenläufer sind ebenso um 12:00 gestartet und die Strecke füllte sich somit mit noch mehr Teilnehmern. Runde für Runde. Meine Pace wurde langsamer. Der Kamikazestart für beide Seiten eher ein KnockOut. 

Ich gönnte mir jede Runde eine Isotonisches Getränk und meinen Shake. Auch eine Banane habe ich mir als Belohnung bei Stunde 4 erlaubt. Die einzige feste Nahrung während des 6 Stundenlaufs. Ich habe mich zusammengerissen keine Solettis, Kuchen und sonstigen Mist in mich reinzufuttern welches den Magen nur unnötig Arbeit kostete. Das bemerkte ich dann auch gegen die letzten Stunden. Da ich doch Kurz lief bei 1 Grad habe ich mich dann auch entschlossen eine Jacke anzuziehen damit der Körper nicht unnötig Wärme produzieren muss und somit andere Energie aufbringen muss.


Die offizielle Rainer Predl Bar:
Öffnungszeit: 17.3.2018 von 9:00 – 15:00,
Nichtraucherlokal

 

 

 

Es ging in die letzten Runden. Die letzten 30 Minuten vergehen meistens recht schnell. So ging sich auch der ein oder andere Plausch mit einigen Läufern und Läuferinnen aus.

Törötörööötörötööörötööröötröööö

So hört sich Benjamin Blümchen an. Die Feuerwehrsirene kann ich hier auf dem Schreibmedium leider nicht realistisch wiedergeben somit sollte ein „Tatatata“ ausreichend sein. (Stellt euch einfach eine Sirene JETZT vor!)

Ende. Die 6 Stunden Lassee sind Geschichte. Meine GPS Uhr sagte mir Punkt genau 79km an. Da Lassee doch eine sehr kurvenreiche Strecke ist war die Abweichung auch beim Endergebnis ersichtlich: 77,3km OFFICIAL Platz.2 Gesamt, Platz.1 Allgemeine Klasse.


Ich bin sehr zufrieden! Mega zufrieden!

Ja der Österreich Rekord die Erweiterung gabs leider nicht, aber der Rekord liegt noch in meinen Händen. Weiters habe ich insgesamt 22 Minuten durch Schuhtausch verkackt, welche wiederum 5km Plus gewesen wären. Mit potentiellen (Ich weiß man sollte nicht was wäre wenn spielen) dadurch das ich sehr oft in dem Bereich laufe und solche eher selten vorkommen erlaub ichs mir mal, sind die Leistungsspezifischen Vorrausichten doch gut für die WM. Der leichte Formverlust geht für mich ganz klar auf das unflüssige Laufen zurück. Nach dem Laufen spüre ich z.B einen Muskelkater lediglich nur rechts auf dem Oberschenkel, links beim Fuss nur bei der Wade was auf einen unrunden Laufstil zurückzuführen ist.


Persönlichen Bestzeiten bei 6 Stundenläufen:

Lassee gliedert sich in die goldene Mitte ein (Schöner wäre jedoch Platz 1 gewesen!) 

1) 85,517km – Schwechat
2) 81,205km – Salzburg
3) 80,539km – Schwechat
4) 79,207km – Grieskirchen
5) 77,332km – Lassee
6) 76,999km – Salzburg
7) 76,784km – Schwechat
8) 74,412km – Vogau
9) 72,793km – Salzburg
10) 71,600km – Lebach 

Im Grunde bleibt nicht viel zu Jammern. Man kann es wie ein Unentschieden sehen. Es war kein eindeutiger Sieg und es war keine eindeutige Niederlage! Für die WM ist auch der Kader keine Gefahr. Da gabs schon Grünes Licht. Die Analyse wurde angeschaut und Fehler sollten somit in Zukunft nicht mehr begangen werden. Dafür sind die Testläufe so elementar. 

Die nächsten Termine sind am 10.06.18 der 50km Lauf im Wiener Prater und am 08.09.18 die 100km WM in Kroatien. Bis dahin werden ein paar kleinere Volksläufe als Schnelligkeitsrennen genutzt um alles wieder auf Vordermann zu bringen!

Ich wünsche allen Sportliche Osterlich Weihnachtliche Grüße

euer
Rainer

Bild zum Schmunzeln:
Die Kinder gaben ebenso in Lassee Vollgas, dabei flogen sogar die Schuhe davon!

 

 

2291 Lassee
0650/9151909
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