24h Burgenland EXTREM Tour
24h Burgenland EXTREM – aus der Sicht der „Daheimgebliebenen“
Drei Monate vor der Veranstaltung fiel für Michael die Entscheidung: 2018 wird der Neusiedlersee umrundet. Diesmal wollte er sich gezielt vorbereiten und holte sich die fachliche Unterstützung von Markus Hauer markus@maxyou.at (Werbung!). In meist drei Trainingseinheiten pro Woche übte Michael vor allem den Wechsel Laufen-Gehen, um ungefähr auf ein Durchschnittstempo von 6 km pro Stunde zu kommen. Harald entschied sich relativ kurzfristig für einen Start und konnte noch einen Startplatz ergattern. Michael leistete sich diesmal ein Zimmer in Rust für die Nacht vor und nach dem Start – eine weise Entscheidung und große Erleichterung für mich! Am Abend vorher konnten Harald und Michael von Radfahrern, die bereits am Donnerstag ihre Bikemania um den See abgewickelt hatten, hilfreiche Informationen zum Streckenzustand bekommen. So war es für Michael hilfreich zu entscheiden, welches der vier Paar mitgenommenen Laufschuhe getragen wird. Anmerkung: An der Ausrüstung hatte Michael wochenlang in den Trainings getüfelt – da war keine Entscheidung leicht!
Start um 4.30 Uhr. Die erste Etappe im Dunkeln bis zur ersten Labestation (mehr als 20 km) legten Michael und Harald gemeinsam im flotten Gehschritt 10 min/km zurück.
Dann war Trennung angesagt: Harald musste seine ersten Blasen versorgen, Michael nutzte das Tageslicht, um bis Apetlon (ca. weitere 40 km) leicht laufend zurückzulegen. Das Training machte sich bezahlt: Er konnte den Pace von etwas über 6 min/km mit niedrigem Puls halten. Um 12:40 Uhr rief ich Michael erstmals an. Zufällig war er gerade in Apetlon im Gasthaus eingetroffen. Im Gegensatz zum letzten Jahr waren noch kaum Teilnehmer im Gasthaus, die gratis Frankfurter waren schnell bestellt und gegessen (Michael hatte nicht einaml Geld mitgenommen – obwohl ich ihn daran erinnert hatte – der Eigensinn der Männer!). 8 Stunden für die ersten 60 km ohne wesentliche Pausen – super! Im weiteren Verlauf wurden die Laufanteile geringer. Irgendwann war er mit der 60-jährigen Angela im Gleichschritt unterwegs. Kurze Pause in Podersdorf. Herrliche Suppen in Neusiedl. Mittlerweile war es längst dunkel. Nach Neusiedl immer wieder mühsame Anstieg, unter anderem zur Verpflegung beim Hillinger. Hier ließ Michael das Chilli con Carne aus – nur Tee, Bananen und Semmel. Angela hatte ihr selbstgestecktes Ziel von 90 km längst ander Seite von Michael überschritten. Gemeinsam blieben sie ihrem Pace treu und erreichten – zwar nicht frisch, aber nicht am persönlichen Limit – kurz nach Mitternacht nach 19:48 Stunden für ca. 120 km das Ziel.
Foto am Zielsofa. Frösteln. Ab ins Auto. 5 min nach Rust ins Hotel. Das vorbereitete Bier trinken. Schlafen. Harald erreichte um 2:00 Uhr das Ziel (nach 21,5 Stunden). Originalton Harald: „Bin über meine Grenzen gegangen.“ Mit der belebenden Dusche bei Michael wurde es nichts, da Michael kein Handyläuten mehr hörte. Deshalb musste Harald gleich heimwärts fahren – unterbrochen von einer Schlafpause im Nirgendwo. Nach dürftigen Informationen dürfte Harald noch ein paar Tage an seinen „Wunden lecken“. Wie auch immer – somit sind Harald und Michael im Kreis der Ultras angekommen! Gratulation an die beiden Helden!
Gaby